Foto: Bru-nO, Pixabay

Umsatz mit Spielwaren in Deutschland 2021 um vier Prozent gestiegen

Der Umsatz mit Spielwaren ist in Deutschland 2021 um vier Prozent auf 3,8 Milliarden Euro gestiegen. Das teilte der Verband der Deutschen Spielwarenindustrie (DVSI) mit. Das Umsatzwachstum 2020 von elf Prozent konnte demnach erneut gesteigert werden.


In diesem Artikel dreht sich alles um den Umsatz mit Spielwaren im Jahr 2021. Informationen zum Vorjahr findet ihr im Artikel Umsatz mit Spielwaren in Deutschland 2020 um neun Prozent gestiegen. Die im Text genannte Steigerung von neun Prozent beruht auf vorläufigen Zahlen. Laut endgültigen Zahlen ist der Umsatz mit Spielwaren 2020 um elf Prozent gestiegen.

„Die Pandemie macht uns zu Spielern Trotz Lockdown in der ersten Jahreshälfte haben die Konsumenten nochmal mehr Geld für Spielwaren ausgegeben. Die Menschen konnten nicht verreisen oder ausgehen und haben deshalb weiter in Brettspiele, Puzzles und Bastelmaterialien investiert“, sagt Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Handelsverband Spielwaren (BVS).

Verschiebung innerhalb der Vertriebswege

Zu den großen Gewinnern 2021 zählten erneut Building Sets, Games & Puzzle sowie das Seg­ment Infant/Toddler/Preschool. Auch lizenzierte Spielwaren seien stark gewachsen. Die drei Segmente stünden gemeinsam für über 60 Prozent des Branchenwachstums. Der Anteil lizenzierter Spielwaren belaufe sich nach ersten Berechnungen auf 23 Prozent am Gesamt­markt. Im Lizenzbereich glänzten laut BVS Allzeit-Klassiker wie Star Wars und Harry Potter, dicht gefolgt von Disneys Frozen und der PreSchool-Lizenz Paw Patrol. Super Mario würde durch Lego und Carrera stark gepusht.

Wenig überraschend sei die Verschiebung innerhalb der Vertriebswege: Das Internet und branchenfremde „Touchpoints“ hätten in der Pandemie vom Lockdown profitiert. Der stationäre Fachhandel hätte Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Der Umsatz von „Toys Genera­lists & Specialists“ sei um vier Prozent gesunken. Verbraucher­märkte hätten auf Vorjahresniveau abschließen können. Um elf Prozent sei der Vertriebskanal „Other“ gewachsen. Darunter fallen unter anderem Buchläden, Kaffeeröster, Bekleidungsgeschäfte und Baumärkte.

Umsatzplus von 46 Prozent in zwölf Jahren

Mit dem Umsatzplus von vier Prozent im abgelaufenen Jahr nähere sich der deutsche Spielwarenmarkt der Vier-Milliarden-Euro-Marke. Zum Vergleich: 2010 lag der Umsatz bei 2,6 Milliarden Euro, 2020 bei 3,7 Milliarden Euro. Das entspricht einer Steigerung von rund 46 Prozent in den vergangenen zwölf Jahren.

„Auch wenn Spielwaren als sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeit Nutznießer der Pandemie sind, ist die gute Entwicklung der Branche nicht allein nur auf Corona zurückzuführen. Der Stellenwert von Spielwaren und Spielen als auch die gute Programmarbeit der Hersteller haben maßgeblich zur guten Entwicklung beigetragen“, sagt DVSI-Geschäftsführer Ulrich Brobeil. „Aktuell ist es für eine abschließende Bewertung, wie sich die im DVSI organisierten Hersteller geschlagen haben, noch zu früh. Aber angesichts erster Wirtschaftsdaten, die uns vorliegen, gibt es die begründete Hoffnung, dass es etlichen Mitgliedern gelungen ist, ihre Umsätze zu steigern.“

Schwaches Weihnachtsgeschäft

Einen Wermutstropfen hätte die Branche dennoch schlucken müssen. Die hohen Erwartungen an das Weihnachtsgeschäft, die der DVSI-Index widerspiegelte, hätten sich nicht wie erhofft erfüllten. „Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Aber die galoppierende Inflationsrate dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben“, sagt Brobeil. Ein Ende der Preisentwicklung scheine derzeit nicht in Sicht, da die Energiepreise weiter für Druck auf den Märkten sorgen dürften. Für das laufende Jahr erwarteten die DVSI-Mitglieder Umsätze in Höhe des Jahres 2021 beziehungsweise ein leichtes Plus.

Deutsche Verband der Spielwarenindustrie
Der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie e. V. (DVSI) vertritt heute, 30 Jahre nach seiner Gründung, die Interessen von etwa 220 Unternehmen der deutschen Spielwarenbranche gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft, Gesellschaft und den Medien. Die Mitgliedsfirmen des DVSI repräsentieren mit ihren Unternehmen und Marken laut DVSI mehr als 80 Prozent der Spielwaren in Deutschland. Die DVSI Verbandspolitik wird von einem ehrenamtlichen Vorstand und der Geschäftsführung gestaltet. Geschäftsführer ist aktuell Ulrich Brobeil.

Unter anderem sind folgende Spielverlage DVSI-Mitglieder: Abacus, Amigo, Asmodee, Games Workshop, Goliath, Haba, Hasbro, Huch!, Jumbo, Kosmos, Mattel, moses, Piatnik, Ravensburger, Schmidt, Simba Dickie Group (unter anderem Noris und Zoch), Spin Master und Weible. Auch der Spieleproduzent Ludo Fact und die Fachhandelsorganisation Vedes sind Mitglieder.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert