Foto: Oleg Gamulinskiy, Pixabay

Spieleförderung: Millionen für Computerspiele

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat entschieden: Die Entwicklung von Computerspielen soll 2020 mit 50 Millionen Euro gefördert werden. Außerdem sollen weitere Gelder bis 2023 fließen. Analoge Gesellschaftsspiele profitieren von der Förderung ebensowenig wie Spielefestivals, die Computerspiele als Kunstform feiern.


Die Förderung für Computerspiele umfasst zwei Stufen. Zunächst startet eine Pilotphase für kleinere Vorhaben bis 200.000 Euro Förderung, anschließend eine Phase mit größeren Beträgen. Geförderte Unternehmen erhalten eine Anteilsfinanzierung als nicht rückzahlbarer Zuschuss. Von den Geldern profitieren nur deutsche Computerspiele-Unternehmen. Analoge Brettspielverlage erhalten ebensowenig Geld wie Spielemuseen oder Computerspielefestivals.

380 Projektvorschläge wurden für die Pilotphase, die sogenannte De-Minimis-Förderung, beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur eingereicht. Weitere 295 Unternehmen warten mit Projekten auf die zweite Phase, die EU-Notifizierung der finalen Förderrichtlinie

„Starkes Signal für Games-Standort Deutschland“

„Die Absicherung der Games-Förderung ist ein starkes Signal für den Games-Standort Deutschland. Besonders mit der Festschreibung für die kommenden Jahre ermöglicht der Haushaltsausschuss des Bundestages die dringend notwendige Planungssicherheit“, sagt Felix Falk, game-Geschäftsführer, Verband der deutschen Games-Branche. „Wir müssen als Games-Branche beweisen, dass wir nicht zu viel versprochen haben. Die Games-Förderung in dieser Höhe ist ein großer Vertrauensbeweis: Die Politik glaubt an unser Potenzial und genau das müssen wir jetzt auch aktivieren.“

Im Koalitionsvertrag von 2018 haben CDU/CSU und SPD vereinbart, eine Computerspieleförderung auf Bundesebene einzuführen. Der Entwicklerstandort Deutschland soll damit gestärkt und international wettbewerbsfähig gemacht werden. Länder wie Frankreich, Großbritannien oder Kanada fördern seit vielen Jahren ihre Spielebranchen. Spiele-Entwicklungen seien daher laut game in Deutschland um bis zu 30 Prozent teurer. Als Folge falle der Anteil deutscher Spiele-Produktionen auf dem Heimatmarkt seit Jahren, obwohl der Spielemarkt stark wachse. Zuletzt blieben von tausend Euro, die in Deutschland für Computer- und Videospiele ausgegeben wurden, 4,30 Euro bei deutschen Entwicklern. Auch die Anzahl der Beschäftigten sei trotz des starken Marktwachstums weltweit und in Deutschland gesunken: Aktuell gebe es 11.014 Beschäftigte bei Entwicklern und Publishern, das seien 5,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Drei Fördersäulen
Der Bund fördert Computerspiele mit drei Fördersäulen. Die erste Säule besteht aus Einzelförderungen und Prämierungen wie dem Deutschen Computerspielpreis (DCP). Die zweite Säule ist eine ideelle Förderung. Im Mittelpunkt stehen dabei die bessere Vernetzung, Beratung und Sichtbarkeit insbesondere von kleinen Unternehmen und Startups der deutschen Games-Branche. Die Computerspielförderung des Bundes ist die dritte Fördersäule.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert