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Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles in Deutschland um 21 Prozent gestiegen

In Deutschland ist der Umsatz mit Brettspielen und Puzzles im bisherigen Jahresverlauf im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent gestiegen. In derselben Zeit wuchs der gesamte deutsche Spielzeugumsatz um acht Prozent. Das teilte der Verband Spieleverlage mit.


In diesem Artikel dreht sich alles um den Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles von Januar bis Oktober 2020. Details zum Umsatz mit Spielwaren für das komplette Jahr 2020 findet ihr in unserem Artikel Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles in Deutschland 2020 um 21 Prozent gestiegen.

Das größte Umsatzplus hätten Erwachsenenspiele mit einem Zuwachs von 30 Prozent erzielt. Das läge vor allen an der großen Nachfrage nach Exit- beziehungsweise Escape-Spielen, aber auch nach Logik- und Partyspielen. Schon im Februar hatte Kosmos verkündet, dass sich die Exit-Spiele seit dem Erscheinen vor dreieinhalb Jahren über 4,5 Millionen Mal verkauft hätten. Auch zahlreiche andere Verlage haben mittlerweile Escape-Spiele im Sortiment.

Ein noch größeres Plus hätten Puzzles erzielt. Der Umsatz mit Puzzles für Erwachsene sei um 61 Prozent gestiegen. Bei Kinderpuzzles stieg der Umsatz um knapp 20 Prozent. Die Umsätze mit Karten- und Kinderspielen seien um je 13 Prozent gestiegen, der Umsatz mit Reisespielen um 12 Prozent. Obwohl wegen der Corona-Pandemie viele Kinofilme verschoben wurden, sei auch der Umsatz mit Spielen mit Lizenzthemen um etwa 20 Prozent gestiegen.

Der Umsatz mit Gesellschaftsspielen betrug laut Spieleverlage 2019 etwa 594 Millionen Euro. Für Spielwaren gaben die Deutschen laut Handelsverband Spielwaren etwa 3,4 Milliarden Euro aus.

Absage von Veranstaltungen

Die Branche erwartet für den Rest des Jahres weiter ein hohes Interesse an Gesellschaftsspielen und Puzzles. „Spielen wird auch längerfristig viele Menschen begeistern und gerade in der Phase, in der die Menschen weniger verreisen, oder andere Aktivitäten einschränken, ein attraktives Thema für das Miteinander sein“, sagt Hermann Hutter, Vorsitzender Spieleverlage. Schmerzhaft für die Branche seien die Absage vieler Messen und Veranstaltungen wegen Corona. „Der Ausfall der Spielemesse in Essen trifft insbesondere kleine Verlage hart. Viele von ihnen erwirtschaften einen wesentlichen Teil ihres Umsatzes auf dieser Veranstaltung“, sagte Henning Poehl, Vorstand der Vertriebsgenossenschaft Spiel direkt, im August im Interview mit kulturgutspiel. Die Messe findet dieses Jahr vom 22. bis zum 25 Oktober rein digital statt. Laut Veranstalter nehmen daran mehr als 400 Aussteller aus 41 Nationen teil.

Stationärer Handel leidet unter Corona

Ein schwieriges Jahr sei es für den stationären Handel. Er habe aufgrund der Ladenschließungen durch Corona bis jetzt rund elf Prozent des üblichen Umsatzes verloren. Gewinner seien die systemrelevanten Geschäfte gewesen, die nicht geschlossen wurden, zum Beispiel der Lebensmittelhandel und die Onlinehändler. In letzter Zeit sei jedoch zu beobachten, dass die Käufer wieder verstärkt in die Läden vor Ort gingen. Neben dem klassischen Spielwarenhandel bauten auch der Buchhandel sowie Geschenkartikel- und Schreibwarengeschäfte ihr Sortiment mit Spielen und Puzzles aus.

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