Der Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles ist in Deutschland 2019 laut dem Branchenverband Spieleverlage um acht Prozent gewachsen. Der Gesamtmarkt für Spielwaren wuchs nach Verbandsangaben um drei Prozent.
Im Jahr 2018 betrug der Umsatz mit Gesellschaftsspielen und Puzzles laut Spieleverlage etwa 550 Millionen Euro, 2019 waren es demnach etwa 594 Millionen Euro. Für Spielwaren gaben die Deutschen laut Handelsverband Spielwaren (BVS) 2019 etwa 3,4 Milliarden Euro aus.
Den größten Anteil an den Umsatzsteigerung bei Gesellschaftsspielen hätten Erwachsenen- und Kartenspiele gehabt, die sich um zehn Prozent gesteigert hätten. Insbesondere Partyspiele, Escape-/Exit-Spiele und anspruchsvolle Spiele mit umfangreicher Ausstattung trieben die Umsätze in die Höhe. Familienspiele wuchsen laut Spieleverlage um sechs Prozent. Einzig der Kinderspiel- und Vorschulbereich könne nicht an die Entwicklung der Vorjahre anknüpfen und entwickele sich leicht negativ. Insgesamt hätten die deutschsprachigen Verlage 2019 über 50 Millionen Spiele abgesetzt, in Deutschland und im Ausland.
Auch für 2020 erwartet die Branche eine Umsatzsteigerung. „Die sehr gute Entwicklung der Gesellschaftsspiele wird sich fortsetzen, da Spiele für viele Zielgruppen zunehmend an Attraktivität gewinnen und der Handel sich verstärkt Spielen jeglicher Art widmet und zusätzliche Aktivitäten auf diesem Sektor entwickelt“, sagte Hermann Hutter, Vorsitzender des Branchenverbandes Spieleverlage.
Im Verein Spieleverlage haben sich folgende Unternehmen zusammengeschlossen: Amigo, Asmodee, ASS Altenburger, Kosmos, Games Workshop, Goliath, Haba, Hans im Glück, Hasbro, HCM Kinzel, Huch!, Hutter Trade, Jumbo, Mattel, Noris, Piatnik, Ravensburger, Schmidt Spiele, Smart Games, Zoch.
Umsätze von ASS Altenburger, Ravensburger und Schmidt Spiele
Neben dem Branchenverband haben auch ASS Altenburger, Schmidt Spiele und Ravensburger Umsatzzahlen für 2019 veröffentlicht.
ASS Altenburger hat laut eigenen Angaben 2019 einen Rekord aufgestellt und mehr als 11 Millionen Spiele produziert. Der Umsatz habe 2019 in den drei Geschäftsbereichen Retail (Handel), Industry (Werbung) und Publishing Services (Verlagsproduktion) erneut mehr als 30 Millionen Euro betragen. Ursache für die Entwicklung seien das allgemeine Umsatzwachstum bei Gesellschaftsspielen, denn ASS Altenburger ist im Geschäftsbereich Publishing Services als Produzent tätig. Außerdem profitiere das Unternehmen von Spielen zu Filmen wie Die Eiskönigin 2 sowie von der Ausweitung der Distributionstätigkeit mit neuen Partnern wie dem spanischen Spielwarenhersteller Magicbox mit dem Sammelfigurenthema SuperZings, das seit Mitte 2019 von ASS Altenburger im deutschsprachigen Markt vertrieben wird.
Schmidt Spiele erzielte 2019 laut eigenen Angaben etwa 45 Millionen Euro Jahresumsatz, das sei eine Steigerung von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz mit Erwachsenen- und Kinder-Puzzles sei um 35 Prozent gestiegen, der mit Spielen um 13 Prozent.
Die Ravensburger Gruppe hat 2019 laut eigenen Angaben mit 524,2 Millionen Euro den höchsten Umsatz ihrer Geschichte erzielt. Das entspreche eine Steigerung von 6,7 Prozent zum Vorjahr. Besonders beliebt waren laut Ravensburger Puzzles und die Kugelbahn „GraviTrax“. Höhere Nachfrage hätten auch Gesellschaftsspiele und „ThinkFun“-Denkspiele verzeichnet. Besonders im Ausland hätte die Unternehmensgruppe zugelegt, mit hohen Zuwachsraten sowohl in Europa als auch in Nordamerika. Ravensburger erwarb in jüngster Vergangenheit Brio in Schweden und ThinkFun in den USA. Besonders beliebte Gesellschaftsspiele seien „Disney Villainous“ und „Jaws“ gewesen. Beide Spiele hätten in den USA ein erfolgreiches Marktdebüt absolviert. Von Disney Villainous seien mehr als eine halbe Million Exemplare verkauft worden.